Nach der Anbindung der Dun&Bradstreet-Unternehmensdatenbank folgt mit der Anbindung ausländischer Register über kompany an die KYCnow-Plattform ein weiterer Schritt, um die Plattform international aufzustellen. Ein wichtiger Baustein ist die Identifizierung des neuen Geschäftspartners, der juristischen Person. Nach EU-Richtlinie wird ein Unternehmen mithilfe eines Registerauszugs identifiziert – in Deutschland über das Handelsregister. Tobias Eiss und Tobias Weber geben einen Einblick in die daraus entstehenden Vorteile bezüglich eines vollumfänglichen KYC-Prozesses und Ausblick über weitere Schritte in Richtung Internationalisierung.
Welcher Stellenwert kommt der Bereitstellung internationaler Daten innerhalb eines vollumfänglichen KYC-Prozesses über die KYCnow-Plattform zu?
Tobias Eiss: Unser Anspruch mit der Plattform ist es, einen vollumfänglichen KYC Prozess bereitzustellen. Dazu zählen neben der Identifizierung der handelnden Personen (wirtschaftlich Berechtigte) oder eines Namescreenings eben auch die Bereitstellung internationaler Daten. Durch die Anbindung des Dun&Bradstreet Netzwerks im vergangenen Jahr konnten wir dort bereits erfolgreich arbeiten.
Tobias Weber: Zur Identifizierung juristischer Personen wird jedoch ebenfalls ein Registerauszug benötigt, dafür nutzten wir für deutsche Unternehmen bislang öffentliche Quellen, wie das Handelsregister, um dort die Auszüge für die GwG-Verpflichteten zu bekommen. Mit der Anbindung der von kompany können wir dies nun direkt über die KYCnow-Plattform. Dadurch können wir die letzte Lücke innerhalb dieses Prozesses schließen. So können wir die Plattform komplett international ausrichten.
Welche Lücken werden durch die Bereitstellung geschlossen?
Tobias Weber: Heute wird die Plattform bereits für interne Fälle verwendet, allerdings muss der ausländische Registerauszug händisch bezogen und in der KYCnow-Plattform hochgeladen werden. Durch die Anbindung von kompany ist es nun möglich die Registerauszüge für ausländische Unternehmen direkt über die Plattform auf Knopfdruck zu erhalten. So vermeiden wir einen Medienbruch und können einen schnelleren, nutzerfreundlicheren Prozess sicherstellen. Zudem minimieren wir auch die potentielle Fehlerquote, die durch den weiteren Prozessschritt zuvor bestand. Neben Stammdaten, wirtschaftlich Berechtigten, gesetzlichen Vertretern und Unternehmensverflechtungen, die für ausländische Unternehmen können wir nun über kompany auch internationale Registerauszüge direkt beziehen. Damit ist der Prozess vollumfänglich abgebildet.
Viele Kunden nutzen heute bereits die KYCnow-Schnittstelle um den Prozess zu automatisierten. Inwieweit hilft dieser Prozessbaustein den API-Kunden?
Tobias Eiss: Zuallererst entsteht eine Zeitersparnis bei den KYC-Analysten im Webfrontend der KYCnow-Plattform. Allerdings wird die Plattform immer API-first entwickelt, weil der Großteil unserer Kunden KYCnow in Bestandssyteme integriert haben. Somit können API-Kunden bereits heute den KYC-Prozess für ihre internationalen Geschäftspartner automatisieren. Sie erhalten dort das originale PDF, aber auch die strukturierten, maschinenlesbaren Daten.
Wie geht es jetzt weiter, gibt es zusätzlich zur Bereitstellung internationaler Daten und Registerauszüge einen weiteren Schritt in Richtung Internationalisierung?
Tobias Weber: Heute können wir damit auf Live-Anfrage und im batch, also der stapelweisen Verarbeitung, im Onboarding und im regular review, der regelmäßigen Überprüfung, Verpflichtete international unterstützen. Die logische Weiterentwicklung wäre eine Monitoring-Bereitstellung über die Kunden, um den regular review durch einen event driven review, also ein ereignisbasiertes Verfahren, abzulösen. Diese ist in der entsprechenden EU-Richtlinie heute bereits aufgenommen.