Aus „Blacklist“ wird „Warnliste“: Moderne Begriffe für moderne KYC-Compliance

Listen wie die sogenannte „Blacklist“ spielen in der Geldwäscheprävention eine zentrale Rolle: Sie helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen, indem geprüft wird, ob Unternehmen oder Personen auf relevanten Risikolisten stehen. Diese Listen sind wesentliche Werkzeuge, um potenziell gefährdete Geschäftsbeziehungen zu identifizieren und zu bewerten.
Im Rahmen unseres Name-Screenings und des AFC-Index durchsucht KYCnow solche Listen sorgfältig und umfassend, um PEPs, sanktionierte Personen, Unternehmen in Hochrisikoländern, auffällige Konstellationen sowie ähnliche Namen zu identifizieren und so ein hohes Maß an Sicherheit und Genauigkeit zu gewährleisten.
Hintergrund: Listen in der Risikoprüfung
Im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung veröffentlichen internationale Organisationen wie die FATF regelmäßig Berichte über Länder mit strategischen Defiziten in ihren AML/CFT-Systemen. Diese werden in Dokumenten wie „High-Risk Jurisdictions subject to a Call for Action“ (umgangssprachlich oft „Blacklist“) und „Jurisdictions under Increased Monitoring“ (oft „Greylist“) aufgeführt.
Wichtig zu verstehen: „Blacklist“, „Grey List“ und „Whitelist“ sind keine offiziellen Fachbegriffe der FATF oder des Gesetzgebers, sondern vereinfachende Begriffe, die sich über die Jahre etabliert haben.
In KYCnow fließen neben diesen FATF-Listen auch viele weitere Datenquellen und Kriterien in die Risikoprüfung ein, etwa nationale Sanktionslisten, Risikolisten der EU, benutzerdefinierte Risikolisten und PEP-Register.
Warum wir „Blacklist“ zu „Warnliste“ geändert haben
In den vergangenen Jahren hat sich in vielen Bereichen die Erkenntnis durchgesetzt, dass Begriffe wie „Blacklist“ und „Whitelist“ negative Konnotationen transportieren können und nicht mehr zeitgemäß sind. Unternehmen wie SAP, Google, GitHub und andere haben bereits auf inklusivere Formulierungen umgestellt, um ein respektvolles und modernes Wording zu etablieren.
Auch wir bei KYCnow haben uns dieser Entwicklung angeschlossen und diesen Schritt bewusst als Ausdruck unserer Werte verstanden. Wir stehen für Vielfalt, Diversität und Offenheit – sowohl gegenüber unseren Kundinnen und Kunden als auch gegenüber unseren Mitarbeitenden und Bewerber:innen. Uns ist wichtig, dass sich jeder willkommen und respektiert fühlt, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder persönlichem Hintergrund.
Deshalb möchten wir auch mit der Wahl unserer Begriffe ein Zeichen setzen. Wir möchten eine Sprache nutzen, die klar, inklusiv und selbsterklärend ist – ohne die Funktion der Listen zu verwässern. Daher haben wir die bisherige „Blacklist“ in unserer Plattform in „Warnliste“ umbenannt und zeigen damit, dass wir nicht nur regulatorisch präzise, sondern auch gesellschaftlich verantwortungsvoll handeln.
Listen in KYCnow

In KYCnow gibt es diverse Listen, welche zur Bewertung des Risikos herangezogen werden. Wir geben Ihnen einen Überblick:
- PEP-Liste (Politisch exponierte Personen): Hier finden sich politisch exponierte Personen, also Menschen, die aufgrund ihres öffentlichen Amtes oder ihrer Funktion in Politik, Verwaltung oder Wirtschaft einem erhöhten Risiko für Bestechung oder Korruption ausgesetzt sind. Diese Liste hilft, solche Personen frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Sorgfalt walten zu lassen.
- Sanktionslisten (Terror und Embargo): Auf diesen Listen werden Personen, Unternehmen und Länder aufgeführt, die aufgrund von Terror, Embargo oder anderen internationalen Sanktionen Beschränkungen unterliegen. Die Prüfung gegen diese Listen verhindert, dass verbotene Geschäftsbeziehungen eingegangen werden.
- Externe Watch- und Warnlisten (Überwachung und Sperrungen): Die Listen bündeln Informationen von zahlreichen globalen Behörden und Institutionen – von Finanzaufsichten über Strafverfolgungsbehörden bis hin zu internationalen Organisationen. So identifizieren Sie effektiv Personen und Unternehmen mit auffälligem Verhalten, strafrechtlichem Hintergrund oder regulatorischen Sanktionen.
- Interne Watch- und Warnlisten: Mit internen Listen behalten Sie selbst definierte Personen oder Organisationen im Blick – zum Beispiel bekannte Betrugsversuche, gesperrte Kunden oder risikobehaftete Geschäftspartner. Diese kundenspezifischen Daten integrieren wir direkt ins Screening, um maßgeschneiderte Prüfprozesse zu ermöglichen.
Die Funktionalität unseres Name-Screenings und des AFC-Index bleibt unverändert: Wir durchsuchen weiterhin PEP-, Sanktions-, Watch- und Warnlisten nach relevanten Namen – sowohl von Unternehmen als auch von wirtschaftlich Berechtigten, gesetzlichen Vertretern und auftretenden Personen.
Für unsere Kund:innen ändert sich also außer dem Namen nichts. Die Risikoprüfung bleibt umfassend und präzise. Auch die Möglichkeit, ähnliche Namen zur Minimierung von Tippfehlern anzuzeigen und Relevanzen individuell zu bewerten, bleibt erhalten.
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Sprache prägt unsere Kultur und Verantwortung
Sprache ist wichtig – auch im Bereich Compliance. Mit der Umstellung auf „Warnliste“ tragen wir dazu bei, dass unsere Plattform nicht nur regulatorisch präzise, sondern auch sprachlich respektvoll und zeitgemäß ist.
Sollten Sie Fragen zur Umstellung haben oder mehr über unser Name-Screening erfahren wollen, sprechen Sie uns gerne an.

Lisa Roczniewski